Depression - Ursachen, Verlauf und Behandlung

Fast jede fünfte Person in Deutschland erkrankt einmal in ihrem Leben an Depressionen. Die Depression gehört damit zu den Volkskrankheiten. Sie unterscheidet sich stark von einer traurigen Episode, denn unbehandelt bleibt die Depression häufig bestehen. Die Folgen sind ein langer Leidensweg für Betroffene und gesundheitliche Gefahren. Depressionen beeinträchtigen Gehirnfunktionen und führen zu körperlichen Beschwerden. Häufig äußert sich dies in Rückenschmerzen.

In diesem Artikel:

  1. Woher kommt die Depression?
  2. Verlauf einer Depression
  3. Woher weiß ich, dass ich eine Depression habe?
  4. Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?
  5. Wo finde ich Hilfe?

1. Woher kommt die Depression?

Die Ursachen für einen Depressionen sind vielfältig. Bis heute ist nicht abschließend erforscht, wie genau Depressionen entstehen. Bisher wissen wir, dass psychische und biologische Faktoren gemeinsam an der Entstehung beteiligt sind. In Hirnscans kann aufgezeigt werden, dass eine bestehende Depression auch das Hirn verändert. Es kommt zu Entzündungen, die Gehirnfunktionen einschränken können. Es ist wichtig zu verstehen, dass eine ausgeprägte Depression nicht nur mit den äußeren Umständen zusammenhängt und wie von alleine wieder verschwindet, wenn alles im Leben besser wird. Auch wenn bei manchen Menschen die Symptome einer Depression auch von alleine verschwinden können und nicht wieder kommen.

Wenn du glaubst, an einer Depression erkrankt zu sein, wende dich an eine Ärzt:in oder suche eine Psychotherapeut:in.

Auch wenn der Ursprung der Depression noch nicht vollständig bekannt ist, wissen wir, dass einige Faktoren die Depression begünstigen und auch ihren Verlauf prägen.

Wir zeigen dir hier eine Liste mit häufigen Faktoren, die eine Depression begünstigen.

  • Depressionen sind vererbbar. Häufig wird die Erkrankung bei mehreren Familienmitgliedern entdeckt.
  • Störung von Nervenreizen im Gehirn
  • Einschneide Erlebnisse wie Verluste von geliebten Menschen, Missbrauch und Vernachlässigung
  • Schlaganfälle, Herzinfarkte, Krebserkrankungen und Schilddrüsenunterfunktion
  • Einsamkeit
  • Vitamin D Mangel durch Lichtmangel – Einige Menschen reagieren im Herbst und Winter mit depressiven Symptomen
  • Botenstoffe und Hormone im Gehirn
  • Angststörungen in Kindheit und Jugend
  • Andauernder Stress und/oder Überforderungen

2. Verlauf einer Depression

Depressionen verändern, wie Menschen sich fühlen. Häufig kommt es zu dazu, dass sich Betroffene selbst die Schuld an einer Depression geben, auch wenn dies nicht der Fall ist.

Generell ist jede Depression so individuell wie der Mensch selbst. Es gibt Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Verläufen von Depressionen. Die Wahrnehmung und Reaktion auf eine Depression ist sehr unterschiedlich, je nach Person. Einige Personen ziehen sich bei Auftreten der Symptome stark zurück und meiden Freunde und Familie. Kommt es zu dieser Isolierung, ist dringend Hilfe notwendig.

Depressionen entwickeln sich in Phasen und können mit einer passenden Behandlung gut therapiert werden.

Von einer Depression wird gesprochen, wenn die Symptome mindestens zwei Wochen bestehen. Häufig können diese aber auch mehrere Monate andauern oder sich vollständig chronifizieren. Tritt die Depression innerhalb von 6 Monaten nach der letzten Episode erneut auf, wird von einem Rückfall gesprochen. Dies ist eine wiederkehrende Depression, die immer wieder in Erscheinung treten kann.

Durch das phasenhafte Auftreten von Depressionen haben Betroffene häufig das Gefühl, dass es jetzt vorbei ist. Spätestens bei wiederkehrenden Depressionen sollte nach Hilfe gesucht werden. Psychotherapeut:innen sind ausgebildet, um einen geeigneten Therapieplan für eine Depression zu entwickeln.

3. Woher weiß ich, dass ich eine Depression habe?

Treten typische Symptome einer Depression wie Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und gedrückte Stimmung auf, kann eine Ärzt:in oder Psychotherapeut:in im Gespräch eine erste Diagnose erstellen. Sollten die Symptome so stark sein, dass es aus eigener Anstrengung heraus nicht möglich ist, ein Erstgespräch zu besuchen, sollten unterstützende Personen eingebunden werden oder die Möglichkeit einer Online-Therapie genutzt werden. Der rechtliche Rahmen sieht in Deutschland jedoch vor, dass ein Erstgespräch persönlich vor Ort durchgeführt wird. Dies ist unkompliziert über die 116117 oder https://eterminservice.de/terminservice in der Nähe buchbar. Nach Erstgesprächen ist eine Fortsetzung der Therapie als Online-Therapie möglich.

Der Gang zur Hausärzt:in ist wichtiger Teil der Diagnostik. Hier werden körperliche Ursachen für die Depression untersucht und ausgeschlossen.

Häufige Symptome einer Depression:

  • Niedergeschlagenheit
  • Traurigkeit
  • Gedrückte Stimmung
  • Innerliche Anspannung
  • Antriebslosigkeit
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Schnell eintretende Müdigkeit
  • Schuldgefühle
  • Negative Zukunftsgedanken
  • Suizidgedanken

Depressionen treten häufig mit einem Verlust an Interessen einher. Hobbys werden nicht mehr verfolgt, sportliche Aktivität findet kaum noch statt und auch das Interesse an anderen Menschen kann schwinden.

4. Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Eine Psychotherapie nach einem Richtlinienverfahren ist ein wissenschaftlich fundierte Möglichkeit der Behandlung von Depressionen. Psychotherapie ist wirksam und wird von Krankenversicherungen erstattet. In der Psychotherapie wird der Umgang mit der Erkrankung und Strategien zur Bewältigung erlernt. Wie lange eine Therapie geht, hängt von der schwere der Erkrankung ab, aber auch von weiteren Lebensumständen. Zu beginn einer Therapie können sich die Symptome kurzfristig verschlimmern, da man sich diesen stellt. Dieser Effekt nimmt aber schon bald wieder ab und tritt nicht bei allen auf.

Eine andere Möglichkeit ist eine medikamentöse Therapie. Psychopharmaka können bei schweren psychischen Krankheiten helfen. Häufig sind sie jedoch auch mit starken Nebenwirkungen verbunden. Ob eine medikamentöse Therapie in Frage kommt, sollte unbedingt gemeinsam mit Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen geklärt werden.

5. Wo finde ich Hilfe?

Die erste Anlaufstelle kann eine Hausärzt:in sein. Dort können dir erste Ressourcen und Hinweise zur Therapeut:innen Suche gegeben werden. Über Online Portale kannst du mit approbierten Psychotherapeut:innen in Kontakt kommen. Therapy Lift bietet einen Matching Service um schnell und einfach die richtige Therapeut:in zu finden.

Für ein Erstgespräch kannst du den Terminservice der kassenärztlichen Vereinigung nutzen, wenn du gesetzlich versichert bist.

Erfahre hier mehr über die langen Wartezeiten in der Psychotherapie und mögliche Alternativen.

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