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  • Apr 11, 2025
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Trauma Allgemein

Schwere Erlebnisse wie Naturkatastrophen, Gewalterfahrungen oder Unfälle können tiefgreifende psychische Spuren hinterlassen. Während manche Betroffene die belastenden Ereignisse nach einiger Zeit von selbst verarbeiten, entwickeln andere ernsthafte psychische Störungen. Besonders häufig sind die akute Belastungsreaktion (ABR) und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

Trauma: Verletzte Seele

Wenn die Psyche unter extremem Stress leidet

Schwere Erlebnisse wie Naturkatastrophen, Gewalterfahrungen oder Unfälle können tiefgreifende psychische Spuren hinterlassen. Während manche Betroffene die belastenden Ereignisse nach einiger Zeit von selbst verarbeiten, entwickeln andere ernsthafte psychische Störungen. Besonders häufig sind die akute Belastungsreaktion (ABR) und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

Was ist ein Trauma?

Der Begriff “Trauma” stammt aus dem Griechischen und bedeutet “Verletzung”. In der Psychologie beschreibt er eine tiefgreifende seelische Erschütterung, die durch ein extrem belastendes Ereignis ausgelöst wird. Solche Erlebnisse können sein:

  • Naturkatastrophen
  • Krieg und Flucht
  • schwere Unfälle
  • körperliche oder sexuelle Gewalt
  • Terroranschläge
  • plötzlicher Verlust eines geliebten Menschen

Ein Trauma kann entstehen, wenn jemand das Ereignis selbst erlebt oder als Zeuge einer Katastrophe oder eines Verbrechens wird.

Akute Belastungsreaktion (ABR)

Unmittelbar nach einem traumatischen Erlebnis kann es zu einer akuten Belastungsreaktion kommen. Diese ist eine kurzfristige Stressreaktion der Psyche auf eine Extremsituation. Typische Symptome sind:

  • Gefühl der Betäubung, innerer Leere oder “Unwirklichkeit”
  • starke Stimmungsschwankungen zwischen Angst, Wut und Traurigkeit
  • Schlafstörungen und Albträume
  • starke körperliche Anspannung, Zittern, Herzrasen
  • Vermeidungsverhalten (z. B. nicht über das Geschehene sprechen wollen)

Diese Symptome klingen meist nach wenigen Tagen oder Wochen von selbst ab. Bleiben sie jedoch über längere Zeit bestehen, kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Die PTBS ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die Wochen, Monate oder sogar Jahre nach einem Trauma auftreten kann. Sie ist gekennzeichnet durch:

  1. Wiedererleben des Traumas (“Flashbacks”)
  • Unkontrollierbare Erinnerungen an das Ereignis
  • Albträume
  • Intensive Angstreaktionen bei Auslösern, die an das Trauma erinnern
  1. Vermeidungsverhalten
  • Orte, Personen oder Situationen werden gemieden, die mit dem Trauma in Verbindung stehen
  • Betroffene ziehen sich sozial zurück
  1. Emotionale Taubheit und innere Leere
  • Schwierigkeiten, Freude oder Nähe zu anderen Menschen zu empfinden
  • Gefühl der Entfremdung von der Umwelt
  1. Dauerhafte Anspannung (“Hyperarousal”)
  • Übermäßige Schreckhaftigkeit
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsprobleme

Wer entwickelt eine PTBS?

Nicht jeder, der ein Trauma erlebt, entwickelt eine PTBS. Die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch, wenn:

  • das Trauma besonders schwer war (z. B. Gewalterfahrungen, Folter, Krieg)
  • keine soziale Unterstützung nach dem Ereignis vorhanden ist
  • bereits frühere traumatische Erfahrungen gemacht wurden
  • eine genetische oder psychische Vorbelastung besteht

Behandlung: Warum frühzeitige Hilfe entscheidend ist

Ohne Therapie bleibt eine PTBS oft über Jahre bestehen und kann das Leben der Betroffenen erheblich einschränken. Wichtig ist eine frühzeitige Behandlung, idealerweise durch Spezialisten für Traumatherapie. Therapiemöglichkeiten

  1. Psychotherapie
  • Verhaltenstherapie (z. B. EMDR, kognitive Verhaltenstherapie)
  • Traumafokussierte Therapie zur Verarbeitung der Erinnerungen
  1. Medikamentöse Behandlung
  • Antidepressiva zur Stabilisierung der Stimmung
  • Beruhigungsmittel bei schwerer innerer Unruhe
  1. Unterstützende Maßnahmen
  • Körpertherapie (z. B. Yoga, Atemübungen)
  • Kunst- oder Musiktherapie

Fazit

Ein Trauma kann tiefe Spuren hinterlassen – doch mit der richtigen Behandlung können Betroffene wieder in ein stabiles Leben zurückfinden. Frühzeitige Hilfe kann verhindern, dass aus einer akuten Belastungsreaktion eine dauerhafte posttraumatische Belastungsstörung wird. Wer sich professionelle Unterstützung sucht, hat gute Chancen auf eine erfolgreiche Verarbeitung des Erlebten. Eine passende Psychotherapeutin für eine Online-Behandlung finden Sie bei Therapy Lift -> Therapeut:in finden