Kostenerstattungsverfahren in der Psychotherapie

Das Kostenerstattungsverfahren greift dann, wenn dir kein Psychotherapieplatz in zumutbarer Zeit geboten wird. Falls die Wartezeiten in deiner Umgebung für eine Psychotherapie länger als 3 Monate sind und du nachweislich dringend Hilfe brauchst, kannst du mit dem Kostenerstattungsverfahren besondere Leistungen erhalten. Jede gesetzliche Versicherung ist verpflichtet, dir in ausreichender Zeit die Möglichkeit für eine Behandlung zu schaffen. Bei den langen Wartezeiten in der Psychotherapie tritt häufig das sogenannte Systemversagen ein. Wenn das System versagt, hast du einen Anspruch, eine Behandlung über eine Online-Plattform oder eine private Praxis zu erhalten. Dazu ist ein Antrag bei deiner Versicherung notwendig.

In diesem Artikel:

  1. Wer kommt für das Kostenerstattungsverfahren in Frage?
  2. Warum muss ich einen extra Antrag stellen?
  3. Wie stelle ich einen Antrag auf Kostenerstattung?
  4. Was brauche ich alles für den Antrag?
  5. Antrag abgelehnt. Was nun?
  6. Unterstützung bei der Kostenerstattung

1. Wer kommt für das Kostenerstattungsverfahren in Frage?

Ihr Anspruch auf Kostenerstattung wird durch Ihre Versicherung geprüft. Dazu ist es notwendig, einen Antrag zu stellen. Die Anforderungen an den Antrag variieren je nach Versicherung.

Grundsätzlich ist jede Person berechtigt, einen Antrag auf Kostenerstattung zu stellen. Ob der Antrag erfolgreich ist, hängt von der Qualität des Antrags und der Entscheidung der Versicherung ab.

Ob der Antrag positiv beschieden wird, hängt davon ab, ob Sie die Voraussetzungen erfüllen. Die wichtigsten Voraussetzungen sind, dass die Psychotherapie dringend erforderlich ist und nicht länger warten kann. Darüber hinaus müssen Sie versucht haben, einen Platz in einer Praxis für gesetzlich Versicherte zu bekommen. Liegen die Wartezeiten, die Ihnen für Ihren Therapieplatz mitgeteilt wurden, über drei Monate, haben Sie die Grundvoraussetzungen erfüllt.

2. Warum muss ich einen extra Antrag stellen?

Die Versicherungsbeiträge werden dazu genutzt, Ihnen eine medizinische Versorgung zu ermöglichen. Tritt der Fall ein, dass die medizinische Versorgung bei Psychotherapeuten, die mit gesetzlichen Krankenversicherungen arbeiten, nicht gewährleistet werden kann, haben Sie Anspruch auf einen Ersatz. Über eine Online-Plattform oder private Praxis erhalten Sie viel schneller einen Therapieplatz. Die Kosten dafür werden in der Regel nicht durch Ihre gesetzliche Versicherung gedeckt. Eine Ausnahme bietet das Kostenerstattungsverfahren. Der Antrag dient zur Überprüfung der Dringlichkeit und der Feststellung, dass Ihnen keine Hilfe angeboten werden konnte. Mit dem Antrag eröffnen Sie die Möglichkeit, dass Sie eine private Psychotherapie von Ihrer gesetzlichen Versicherung bezahlt bekommen. Da dies mit Kosten für Ihre Versicherung verbunden ist, möchte sie, dass der Fall für sie nachvollziehbar wird.

Die rechtliche Grundlage für den Antrag auf Kostenerstattung ist im Sozialgesetzbuch V in §13 geregelt. Dort stehen Ihre Rechte und die Verpflichtungen der Krankenversicherungen.

3. Wie stelle ich einen Antrag auf Kostenerstattung?

Das Antragsverfahren ist komplex und erfordert einige Mitarbeit von Ihnen. Aber keine Sorge, auch hier gibt es Unterstützung für Sie.

Der Antrag wird formlos an Ihre Versicherung gestellt mit der Bitte um Übernahme der Kosten für Ihre Psychotherapie. Wichtig bei dem Antrag sind die begleitenden Unterlagen. Diese dokumentieren Ihren Fall und geben der Versicherung die Grundlage zur Prüfung. Im Antragsverfahren sind die Versicherungen an gesetzliche Regeln gebunden. Diese Regeln geben zum Beispiel vor, wie lange sie für die Bearbeitung brauchen dürfen. Die Regeln richten sich aber auch an die Antragsstellenden, also an Sie. Ist Ihr Antrag unvollständig, wird er automatisch abgelehnt. Dies ist einer der häufigsten Gründe, weshalb ein Kostenerstattungsverfahren nicht zustande kommt.

4. Was brauche ich alles für den Antrag?

Der Prozess des Kostenerstattungsverfahren verlangt Ihre aktive Mitarbeit. Dafür erhalten Sie deutlich schneller und komfortabler einen Platz für Psychotherapie. Sie müssen nicht ein ganzes Jahr warten und können schnell mit der Behandlung beginnen.

Für den Antrag sind folgende Dokumente relevant:

  • Nachweis über den Besuch einer psychotherapeutischen Sprechstunde (PTV-11 Formular)
  • Diagnose für eine dringende Behandlung
  • Nachweis über erfolglose Suche nach einem Therapieplatz für gesetzlich Versicherte
  • Konsiliarbericht deines Hausarztes oder Hausärztin
  • Kontaktangaben der Online-Therapeut:in oder Privattherapeut:in
  • Zusage der Online-Therapeut:in oder Privattherapeut:in über kurzfristen Therapiebeginn

Alle Dokumente müssen gesammelt an Ihre Versicherung geschickt werden. Unvollständige oder fehlerhafte Anträge werden sofort abgelehnt.

5. Antrag abgelehnt. Was nun?

Es kommt immer wieder vor, dass Versicherungen auch bei vollständigen und inhaltlich richtigen Anträgen eine Ablehnung erteilen. Wenn Ihr Antrag bei Ihrer Versicherung abgelehnt wird, sollten Sie einen Widerspruch einreichen. Der Widerspruch verpflichtet die Versicherung, sich erneut und detaillierter mit Ihrem Antrag zu befassen. Häufig werden auch externe Experten und Expertinnen zur Bewertung des Antrages hinzugezogen. Sollte Ihr Antrag auch nach dieser Überprüfung abgelehnt werden, lassen Sie sich unbedingt die schriftliche Bewertung zu Ihrem Antrag aushändigen. Gehen Sie mit dieser zu Ihrer Online-Plattform oder Privatpraxis.

6. Unterstützung bei der Kostenerstattung

Die Anforderungen an den Antrag für Kostenerstattung sind hoch und können leicht überfordern. Die gute Nachricht ist, dass es Hilfe gibt. Therapy Lift unterstützt Sie aktiv in Ihrem Kostenerstattungsverfahren. Damit können Sie die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg erhöhen und Stress während der Antragsphase reduzieren. Mit einer klaren Checkliste und Vorabprüfung Ihres Antrags sind Sie auf der sicheren Seite.

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